Die Eindosierung ist eine wichtige Phase
Tagesdosis Cannabisblüten und Extrakte: die Höhe der Tagesdosis ist abhängig von der Krankheit des Patienten, seinen*ihren Erfahrungswerten mit Cannabis im Allgemeinen und welche Sorte verwendet wird. Eine beliebte Sorte ist z.B. Pedanios 22/1. Sie kann für verschiedene Krankheiten eingesetzt werden und hat ein gutes Verhältnis der Cannabinoide THC und CBD. Diese Sorte ist allerdings für unerfahrene Patient*innen eher ungeeignet.
Die Tagesdosis der einzelnen Patient*innen kann erheblich schwanken, auch wenn sie an der selben Krankheit leiden. Daher ergab sich bei einer Studie von Wade und Kollegen bei 160 MS-Patien*innen ein Dosis-Bereich von zwischen 2,5 und 120mg THC pro Tag.
In einer weiteren Untersuchung mit 25 Patient*innen, die wegen Rückenmarksverletzung mit THC behandelt wurden, betrug die Tagesdosis zwischen 15-60 mg. Daraus kann man schließen, dass es die eine empfohlene Tagesdosis nicht gibt. Der*die behandelnde Arzt*Ärztin und die Patienten müssen unter Berücksichtigung des Zustandes und das Eintreten der Nebenwirkungen, die Dosis langsam steigern und anpassen. Natürlich spielt dabei auch eine Rolle, in welcher Form der*die Patient*in die Blüten und Extrakte zu sich nehmen möchte.
Denn es gibt auch große Unterschiede bei der Wirkungen, je nachdem in welcher Form man die Cannabisblüten einnimmt.Um die gewünschte Dosis zu erreichen, können die Blüten in Form von Gebäck oder Tee zu sich genommen werden oder man kann die sie rauchen oder vaporisieren. Die gewünschte Einnahmeform hängt von den Vorlieben und Erfahrungen des Patienten ab.
Tagesdosis Cannabisblüten
Bei der Verschreibung von Cannabisblüten, wird sich zu Beginn der Therapie, wie schon erwähnt, langsam an die passende Dosis herangetastet. Je nach der Erkrankung des*r Patient*in und je nach Sorte, die gewählt wurde, kann das einige Wochen in Anspruch nehmen. Die jeweils erforderliche Einzel- und Tagesdosis muss bei jedem einzelnen Patienten*in ermittelt werden. Während Hazekamp et al. (2013) in einer niederländischen Studie mit 5540 Patienten eine durchschnittliche Tagesdosis von 0,68g Blüten pro Tag ermittelt hat, wird in einer Zusammenfassung der IACM (Internationale Arbeitsgemeinschaft für Cannabinoidmedikamente) von Tagesdosen im Bereich von 2-3g berichtet.
Die befragten Patient*innen gaben an, durchschnittlich 3,4g in essbarer Form und 2,4g als Tee zu sich zu nehmen. Die Patienten, die das Cannabis rauchen oder einen Vaporisator verwendeten, gaben Tagesdosen von durchschnittlich 3g an. In der Praxis in Deutschland werden 1-1,5g als Durchschnitt genannt, wobei einzelne Patienten einen erheblich darüber -oder darunter liegenden Tagesbedarf haben.
Rezept für einen Cannabiskakao
Eine sehr einfache Form der Anwendung, Zubereitung und Einnahme von Cannabisblüten ist die von Cannabiskakao. Man benötigt dafür:
- 200 ml Milch (egal welche Art)
- 0,1-1 Gramm granuliertes Cannabis (je nach Erkrankung und Verträglichkeit)
- 1 tl Kokosöl
- 2 tl Kakaopulver
- bei Bedarf Zucker
Die Milch wird erhitzt und das Cannabis und das Öl hinzugegeben. Bei niedriger Temperatur muss die Mischung ca. 20 Minuten sieden. Nach den 20 Minuten wird das Cannabis abgesiebt und das Kakaopulver dazugegeben. Umrühren und genießen. Doch Achtung: durch das Kokosöl ist die Milch sehr heiß, es besteht große Gefahr, dass man sich an den Lippen oder im Mund verbrennt. Die Wirkung des Kakaos setzt nach ca. 30 Minuten ein und kann bis zu 2 Stunden anhalten.
Je nachdem, wie viel man davor gegessen hat. Außerdem muss auch hier bei der Dosis erst einmal experimentiert werden. Man beginnt mit einer niedrigen Dosis und steigert sich so lange, bis die passende erreicht ist. Dabei ist es wichtig, immer die gleichen Gegebenheiten zu schaffen.
Es gibt aber noch andere Methoden um die Cannabisblüten zu konsumieren. Lies dir dafür diese Beiträge durch: Cannabis richtig verarbeiten und Cannabis vaporisieren.
Die Dosis der Extrakte
Bei der Eindosierung eines Cannabisextrakts (mit definiertem Gehalt an THC), kann sich der Therapeut an den Empfehlungen zu reinem Dronabinol und am zugelassenen THC- haltigen Fertigarzneimittel Sativex® orientieren. Lies dir dazu folgenden Beitrag durch: die Dosierung der Cannabis Fertigarzneien.
Quelle: Häußermann Klaus/ Grotenhermen Franjo /Milz Eva (Februar 2017): Cannabis, Arbeitshilfe für die Apotheke, 1. Aufl., Deutscher Apotheker Verlag.