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Cannabis

Legal kiffen mit HHC? Was steckt dahinter?

eine kleine Schiefertafel ist zu sehen auf der steht: What ist HHC? daneben steht ein Fläschchen mit einer Pipette und ein Vaporizer-Pen. Dahinter sieht man ein Hanfblatt

Inhaltsverzeichnis

Mila Grün

Mila Grün Chefredakteurin der Cannabibliothek

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Wer in den letzten Jahren auf der Mary-Jane Messe war, ist sicherlich von HHC Produzenten oder Vertreibern angesprochen worden. Sie verteilten gratis Vaporizer Pen, oder einfache Blüten mit dem Cannabinoid. Die Aussagen dazu waren eindeutig: HHC ist legal, berauschend und kommt natürlich in der Cannabispflanze vor. Aber wie kann das möglich sein? Und warum raucht dann überhaupt noch ein*e Freizeitkonsument*in das illegale THC?

Erfahre in diesem Beitrag, was HHC genau ist, wie es gewonnen wird, wie man es konsumiert, was das Gefährliche daran ist und ob es in Deutschland tatsächlich legal ist.

Was ist HHC?

zwei schöne, große Cannabisblüten sind zu sehen.
THC kommt von Natur aus in diesen herrlichen Blüten vor.

HHC ist die Abkürzung von Hexahydrocannabinol und ist eines von über 100 Cannabinoiden, die in der Cannabispflanze vorkommen, ähnlich wie die Cannabinoide THC und CBD. Hexahydrocannabinol ist also von Natur aus in der Cannabispflanze vorhanden und hat eine nahezu identische Strukturformel wie THC. Es ist allerdings eine hydrierte Form von THC und hat, vereinfacht gesagt, zwei Wasserstoffatome mehr. Die Wasserstoffatome verhärten das Molekül und somit ist es stabiler und länger haltbar. Es ist zum Beispiel resistenter gegen UV-Strahlung.

Dasselbe Prinzip wird bei der Herstellung von Margarine angewendet. Durch Hydrierung werden pflanzliche Öle verfestigt bzw. verhärtet und dadurch entsteht Margarine, die länger haltbar ist als Butter oder flüssige Öle.

Der große Unterschied ist allerdings, dass HHC nur in sehr geringen Mengen in der Cannabispflanze, in den Samen und Pollen vorkommt. Das Extrahieren dieser geringen Mengen wäre sehr aufwendig und somit würde ein halbes Gramm der Blüten anscheinend ca. 100 € kosten.

Woher kommt der Hype um das HHC?

Wie viele Trends kommt auch dieser aus den USA. Dort ist zwar schon in einigen Teilen des Landes der Konsum von Cannabis legalisiert worden, aber eben nicht in allen. Der Nutzhanf und dessen Inhaltsstoffe sind aber nahezu überall legal. Und da HHC im Nutzhanf vorkommt, ist dieser Stoff  in den USA legal.

Ist HHC in Deutschland legal?

Ja, es ist ein natürliches Cannabinoid, das aus der Cannabispflanze gewonnen wird. Es ist eine BtMG- und SMG-konforme Substanz, da HHC weder namentlich aufgeführt ist, noch eine stereochemische Variante einer verbotenen Substanz darstellt. Allerdings sind Präparate aus dem Cannabinoid nicht legal, da sie in Deutschland durch das Neue-Psychoaktive-Substanzen-Gesetz (NpSG) verboten sind. Es ist also eine verwirrende Grauzone. Aber momentan kann man CBD-Blüten, die mit HHC getränkt oder besprüht werden, legal kaufen.

Das ist ein weiterer Punkt, der deutlich macht, wie unsinnig die Prohibition war. Eine Cannabislegalisierung befreit die Konsumenten davon, gefährliche Stoffe zu konsumieren. Damit meine ich auch, das teilweise mit gefährlichen Stoffen, wie Brix, versetzte Cannabis.

Ist HHC gefährlich?

Ein Laborbehältnis mit gelber Flüßigkeit und einem Cannabisblatt darauf sind zu sehen. Dahinter sieht man ein Gerät zur Vergrößerung.
Cannabis aus dem Labor.

Um das zu verstehen, muss ich erst einmal die Herstellung von Hexahydrocannabinol erklären. Wie schon erwähnt, wäre eine natürliche und gefahrlose Extrahieren dieses Stoffes zu aufwendig und somit zu teuer. Daher wird HHC im Labor hergestellt, und zwar bis jetzt ausschließlich in den USA. Trotz der Herstellung im Labor wird es als teilsynthetischen Cannabinoid bezeichnet, da der Ursprung aus natürlichen Stoffen besteht.

Für die Herstellung wird extrahiertes CBD (oder auch andere Cannabinoide), das in einer Vielzahl in der Cannabispflanze vorkommt, durch Hydrierung zu THC und weiter zu HHC umgewandelt. Das geschieht unter starkem Druck und mit der Verwendung von Katalysatoren wie Nickel oder Palladium. Das Herstellungsverfahren ist sehr komplex und bedarf eines ausführlichen und fundierten Fachwissen über das Herstellungsverfahren sowie eine professionelle Ausstattung. Diese Komplexität kann zu einigen Fehlern bei der Produktion führen.

Nickel und Palladium zählen zu giftigen und krebserregenden Stoffen, die auf keinen Fall konsumiert oder inhaliert werden sollten.

Was bedeutet das für den Konsum?

Das ist die große Frage, auf die bis jetzt noch niemand eine Antwort hat. Es gibt weder eindeutige Zertifikate oder Qualitätssiegel, die besagen, dass keiner dieser giftigen Stoffe im Endprodukt zu finden sind, noch klinische Langzeitstudien, über die Auswirkung eines langfristigen Konsums. Die mit Cannabinoid Hexahydrocannabinol versetzten Blüten sind auf jeden Fall nicht, als natürliches Produkt zu sehen.

Es gibt unterschiedliche Beurteilungen der Konsumenten, die HHC schon mal getestet haben, oder es regelmäßig konsumieren. Manche Verbraucher beschreiben, dass sie nach dem Konsum Kopfschmerzen bekamen, dass ihnen übel wurde oder sie ein sehr unangenehmes „high“ Gefühl hatten. Wieder andere schreiben dagegen, dass es angenehm sei.

In einem sehr informativen Video von ADW, testet er vor der Kamera die HHC Blüten, und weder der Geruch noch die Wirkung sind anscheinend angenehm. Ich verlinke das Video am Ende des Beitrags.

Da die Blüten nicht so stark riechen, wie andere Cannabissorten, ist ein diskreter Konsum in der Öffentlichkeit möglich. Das und die Tatsache, dass der legale Konsum psychoaktiv wirkt, ist für viele Konsumenten der Grund, HHC zu konsumieren.

Wie wird HHC überhaupt konsumiert?

Dieses Cannabinoid wird in Form von Blüten, Liquids oder Ölen angeboten. Es gibt keine natürlich vorkommenden HHC-Blüten, daher werden CBD Blüten mit dem Stoff besprüht oder darin getränkt. Somit wird es genauso konsumiert wie THC oder CBD haltige Produkte. Auch Edibles werden derzeit mit dem umstrittenen Stoff angeboten. 

HHC Wirkungsdauer und Nachweisbarkeit

Wie oben beschrieben hat Hexahydrocannabinol eine ähnliche Wirkung wie THC. Die Wirkungsdauer und der Wirkungsgrad sind schwächer und es kann im Urin und Blut nachgewiesen werden. Somit hat man evtl. bei einer Verkehrskontrolle ein Problem Die geringere Wirkungsdauer sorgt allerdings für einen vermehrten Konsum, was bei diesem kritischen Stoff gefährlich sein kann.

Fazit

Mein Fazit zu diesem neuen Trend ist, dass ich persönlich die Finger davon lassen würde. Es gibt keine Garantie, dass die gefährlichen, toxischen Stoffe, die für die Produktion verwendet werden, nicht im Endprodukt vorhanden sind. Des Weiteren gibt es keine Langzeitstudien, die einen sicheren Konsum garantieren.

Trotzdem kann dieses Cannabinoid, sobald es eine sichere Herstellung garantiert werden kann, gesundheitlich einen sehr großen Nutzen bringen. Denn HHC selbst ist ein natürlicher Stoff, der in der Cannabispflanze vorkommt und sollte nicht prinzipiell verteufelt werden. Es muss schlichtweg eine sicheres Herstellungsverfahren und vor allem mehr Forschung zu diesem Thema geben.

Ein weiteres, umstrittenes Cannabinoid ist das Delta-8-THC.

Der HHC-Selbsttest:

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Quellen naturalcbd.at https://www.canatura.com/de/was-ist-hhc-oder-hexahydrocannabinol Hightere Gedanken