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Cannabis

Haschisch- Sorten, Herstellung und Verwendung

Ein Hanfblatt mit einem Haschisch Brocken ist zu sehen.

Inhaltsverzeichnis

Mila Grün

Mila Grün Chefredakteurin der Cannabibliothek

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Haschisch ist ein Produkt aus der Cannabispflanze, das die Konsument*innen hierzulande vor allem dazu verwenden, um in einen berauschten Zustand zu kommen. Doch es ist noch so viel mehr. Für viele Menschen sichert Hasch das Überleben und es besiegelt eine mehr als tausende Jahre alte Tradition.

Was ist Haschisch?

Haschisch ist eine meistens braun-schwarze Masse, die aus den extrahierten Harz und den Harzdrüsen der Cannabispflanze hergestellt wird. Die Harzdrüsen sind die so genannten Trichome, die die Phytochemikalien auf den Blüten der Cannabispflanze bilden. Zu diesen Phytochemikalien zählen die bekannten und begehrten Cannabinoide THC und CBD und die Duft- bzw. Farbstoffe Terpene, Thiole, Ester und die Flavonoide. All diese Stoffe sorgen dafür, dass die Cannabispflanze auf den menschlichen Organismus eine berauschende und/oder medizinisch gesundheitliche Wirkung hat.

Qualitativ hochwertig hergestelltes Hasch, das keine Streckmittel beinhaltet, ist potenter als normales Cannabis, denn es besteht tatsächlich nur aus Trichomen, die durch Reibung, Druck und/oder Hitze zu Platten komprimiert werden. Diese kann man dann als Shit, Piece oder Kanten kaufen.

ein Teil von Marokko ist zu sehen. Sandfarbene Häuser, Berge und eine Straße Foto: Henry- Dick auf Unsplash
Marokko ist der größte Haschischproduzent.

Die Geschichte von Haschisch

Wie auch die Geschichte von Cannabis, führt die Haschischgeschichte tausende Jahre weit zurück. Hasch wird großteils in Marokko und teilweise in Indien, Syrien und in der Türkei angebaut, und verkörpert dort eine großes und wichtiges Stück Tradition. Schon im 15. Jahrhundert begannen die Berber im Rif-Gebirge in Marokko, Cannabis anzubauen und sie tun es auch heute noch. Damals diente die Pflanze allerdings überwiegend als Nutzpflanze für Taue, Kleidung und als Nahrung, im Gegensatz zu heute.

In den 60er Jahren begannen die „Hippies“ ins Rif-Gebirge zu pilgern und sich an den Cannabisfeldern zu erfreuen. Sie kamen, tanzen und rauchten. Die Marokkanischen Bauern wurden berühmt für ihre Haschproduktion und noch heute kommen laut Schätzungen, über 70% des weltweiten Haschisch´s aus Marokko. Viele Bauernfamilien bauen nach wie vor Cannabis in den Rif-Gebirgen an. Seit Oktober 2022 ist es in Marokko wieder legal, Cannabis anzubauen. Davor war es jahrelang illegal, und die Bauern lebten am Existenzminimum.

Sie lebten in ständiger Angst, verhaftet zu werden. Ihr hergestelltes Haschisch verkauften sie dann an Vermittler, die es dann über den Land- und Flugweg auf der ganzen Welt verkaufen und Millionen von Dollar damit verdienten. Bei den Bauern und ihren Familien blieb dabei leider nicht so viel hängen. Das Rig- Gebirge war von Kriminalität und Korruption geprägt.

Die derzeitige Regierung möchte genaue diese Korruption und den illegalen Schwarzmarkt beenden und hat den Anbau von Cannabis legalisiert. Natürlich sehen sie auch den großen Gewinn, den sie mit legal verkauftem Haschisch an die ganze Welt, verdienen können.

Doch, ob dann soviel mehr bei den Bauern hängen bleibt, wage ich zu bezweifeln.

Der Vorteil von Hasch ist ganz klar der, dass es eigentlich ein sehr reine und potente Cannabis-Form ist, die leicht herzustellen ist und gut als Reste Verwerter dient. 

Die Haschisch-Herstellung

Bei der Haschisch-Herstellung gibt es unterschiedliche Methoden und Herangehensweisen. Das ist wiederum Länder- Traditions- und vor allem Mengenabhängig.

echte Handarbeit

Um das berühmte und begehrte Charas herzustellen, werden traditionell nur die Hände verwendet. Dafür werden die noch lebenden Cannabisblüten so lange zwischen den sauberen Händen gerieben, bis sich das klebrige Harz darin sammelt. Dieses wird dann abgeschabt und zu Kugeln oder dicken Schlangen, ebenfalls zwischen den Händen, geformt.

Hasch herzustellen, ist also eigentlich ganz einfach.

Trockensieben

In Marokko werden die Tonnen an Haschblöcke meist durch das Verfahren des Trockensiebens hergestellt. Die Blüten werden geerntet und durch vermehrtes Klopfen auf einem Sieb, fallen die Trichome ab, bis ein Pulver daraus entsteht, das so genannte Kief. Es ist ein grünes bis bräunliches Pulver, das komplett aus Trichomen besteht. Kief ist auch die pulvrige Substanz, die in der Auffangkammer des Grinders übrig bleibt. Das gewonnene Trichom-Pulver wird dann mit speziellen Maschinen, die mit Druck und/oder Wärme arbeiten, zu Blöcken gepresst. Das ist eine einfache und effektive Methode für die Haschisch-Herstellung.

Kief weiter verarbeiten

Kief
Kief aus dem Grinder.

Das Kief aus deinem Grinder kann man entweder direkt als Pulver konsumieren, oder ebenfalls zu Haschisch verarbeiten. Zum Beispiel durch die Verwendung einer speziellen Pollenpresse. Das sind kleine Röhren mit einer Schraubpresse am Ende. Die Röhre wird geöffnet, das Kief eingefüllt und wieder geschlossen. Durch das Drehen an der Schraubpresse, wird das Kief dann durch Druck zu einem kleinen Hasch- Taler zusammenpresst.

Bubble Hash

Eine sehr beliebte Methode, reines und potentes Haschisch herzustellen, ist durch die Bubble Hash (Ice-Water) Methode. Dabei werden mit Hilfe von Eiswasser, speziellen Bugs und Mechanik die Trichome gefroren und von den Blüten getrennt. Durch das Eis bleiben die Phytochemikalien außerordentlich gut erhalten. Das gewonnene Hasch ist sehr krümelig und erinnert an Honig Kristalle. Das ist dann in erster Linie ein Cannabis Konzentrat, dass wiederum nach dem Trocknen zu Hasch gepresst werden kann.

Da für diese Methode der Haschisch-Herstellung einiges an Materialien benötigt wird, lohnt es sich nur für größere Mengen. Leichter geht es da mit dem Hand Hash Maker.

Hand Hash Maker

Der Hand Hash Maker ist ein PVC- Rohr, das innen ein durchlaufendes Spezialsieb enthält. In das Rohr wird das Cannabis (oder die Trimmreste) gefüllt, anschließend verschlossen und für ca. eine Stunde in das Tiefkühlfach gelegt. Danach muss das Rohr ca. fünf Minuten geschüttelt werden, um die Trichome abzutrennen.

Diese werden nach dem Öffnen des Rohr´s gesammelt und können zwischen den Fingern zu einer Kugel geformt werden.

Resteverwertung

Wenn man selbst Cannabis anbaut, kann man auch wunderbar die Trimmreste zu Hasch verarbeiten. Dazu werden die Reste gesammelt und durch ein feines Sieb in eine Auffangschalle gerieben, so lange bis ein feines Pulver übrig bleibt. Dieses kann dann in einem Gefrierbeutel (oder ebenfalls in der Hand) zu einer Kugel geformt werden.

Für dieses Herstellungsverfahren gibt es auch spezielle Pollenboxen, die die benötigten Siebe und ein Auffangbehälter beinhalten.

Streckmittel

Leider wird das Hasch, genauso wie Cannabis, von den Herstellern gestreckt um ihren Profit zu erhöhen. Angeblich wird dafür oft Sand, Erde, andere Pflanzenteile oder auch Henna verwendet. Wirklich gefährlich sind diese Substanzen nicht, aber es macht das Haschisch natürlich minderwertig.

Natürlich sind hier den Herstellern keine Grenzen gesetzt und das Hasch kann auch mit gefährlichen Substanzen wie Gummi oder Teer gestreckt sein. Am besten ist es, wenn man das Produkt anzündet und einmal daran riecht. Bei einem seltsamen, undefinierbarem Geruch, ist von dem Gebrauch abzuraten. Die Streckung rechtfertigt den auch oft sehr niedrigen Preis.

Auch das ist wieder ein ganz klarer Punkt für eine Cannabis Legalisierung. Qualitativ hochwertige und staatlich geprüfte Produkte, die beim Endverbraucher ankommen und keine gefährlichen Substanzen beinhalten.

Die verschiedenen Haschisch Sorten

  • Charas ist eine spezielle Sorte aus Nordindien und Jamaika, dessen Konsum einen religiösen und kulturellen Hintergrund hat. Vor allem in der Shiva- Kultur im Hinduismus wird dieses hochpotente Hasch traditionell seit mehreren tausend Jahren konsumiert. Mittlerweile ist es in Indien zwar auch illegal, aber das Charas wird trotzdem nach wie vor geraucht. Es ist ein sehr potentes und reines Produkt, dass aus den Pollen verschiedener, aber noch lebender Cannabispflanzen hergestellt wird. Traditionell werden die Trichome kurz vor der Cannabisernte mit den Händen von den Blüten abgerieben und weiter zu Kugeln oder Stäben verarbeitet. Das Charas ist eine dunkle, weiche Harzmasse. Es wirkt halluzinierenden, fast traumartig und führt zu einem starken Rausch, der die Konsument*innen den Gottheiten näher bringen soll.
  • schwarzer Afghane, roter Libanese, türkischer oder marokkanischer Hasch- diese hart gepresste Blöcke werden mit dem Trockensiebverfahren hergestellt und beim Erhitzen wieder weich. Die unterschiedlichen Sorten haben unterschiedliche Farben. Das liegt an den verwendeten Cannabissorte und an den verschiedenen Methoden der Weiterverarbeitung. Dem schwarzen Afghane wird beispielsweise eine kleine Tee beigemischt und diese Mischung lange geknetet, bis sie schwarz ist.
  • Shatter, Wax und Budder sind ganz neuartige Haschsorten, auch Extrakte genannt, die mit unterschiedlichen, teils gefährlichen Herstellungsverfahren gewonnen werden. Sie enthalten oft bis zu 50% THC.
  • Bubble Hash habe ich oben beschrieben
  • Kolophonium
  • …….

Kolophonium- das Cannabis Konzentrat

Hier ist ein weißes Tuch mit einem Stück orange farbenen Haschisch zu sehen.
Hasch gibt es in verschiedenen Farben und Formen. Foto: Cambridge jenkins auf Unsplash

Dieses Cannabis Konzentrat zählt zu den beliebtesten, reinsten und potentesten Haschsorten. Es kann durch eine sehr einfache Methode hergestellt werden und ohne Zusatz von weiteren Stoffen. Und zwar durch die Anwendung der Rosin Methode. Dafür wird eine Cannabisblüte in Backpapier gelegt, dieses wird zugeklappt und mit einem Glätteisen, auf niedriger Temperatur gepresst. Das Glätteisen darf hier nicht zu heiß eingestellt (160C°) und das Cannabis nicht zu lange damit bearbeitet werden.

Die wichtigsten Faktoren sind hier Zeit, Wärme und Druck. Wenn man das Glätteisen entfernt hat man eine reine THC-haltige klebrige Substanz, die an dem Backpapier klebt. Diese kann man anschließend trocknen und genießen.

Natürlich gibt es für dieses Verfahren bereits professionelle Gerätschaften und Verfahren, um dieses „flüßige Gold“ im großen Stil herzustellen. Beispielsweise unter der Verwendung einer Graveda Presse.

Die Graveda Presse
Die Graveda Presse

Live Resin ist ebenfalls ein Cannabiskonzentrat und wird mit einem speziellen Lösungsmittelverfahren hergestellt.

Die Verwendung von Haschisch

  • Sehr feste und trockene Haschblöcke müssen erhitzt werden, um das Hasch in der gewünschten Menge zu entnehmen. Dann kann es durch Reibung zwischen den Händen in Form gebracht werden, z.B. zu einer dünnen Schlange. Diese wird dann in den Joint eingebaut und geraucht. In Form von kleinen Kügelchen kann man das Haschisch auch mit Tabak mischen und in einer Bong rauchen.
  • Es gibt bei verschiedenen Vaporizern auch die Möglichkeit, Hasch damit zu rauchen.
  • Das Charas wird in Form von Stäben einfach angezündet und der Rauch inhaliert.
  • Sehr beliebt ist die Herstellung von Hasch- Keksen oder Hasch- Getränken. Ließ dir den Beitrag zur Cannabis- Weiterverarbeitung durch, wenn du erfahren möchtest, wie du Cannabis Getränke und Gebäcke herstellen kannst.

Hochwertiges Haschisch sollte beim Rauchen schmelzen und zu blubbern beginnen. Dann ist es ein Zeichen dafür, dass es ein reines Trichomhaltiges- Harzprodukt ist. Wenn Stoffe zu verbrennen und beginnen, kann es sich um Pflanzenreste oder Streckmittel handeln.

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Quellen Lizermann Lark- Lajon (2016): Der Cannabis- Anbau, der einfache Weg zum eigenen Homegrow, 7. Auflage, Nachtschatten Verlag . https://www.nachtschatten.ch/products/product_0555.html https://hashgrinder.com/de/ein-pragnanter-uberblick-der-verschiedenen-sorten-hash-in-der-welt/, https://www.zamnesia.com/de/blog-was-ist-charas-n1329, https://www.youtube.com/watch?v=jpurPQ7HF1Y, https://cannigma.com/de/pflanze/bubble-hash/