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Cannabis

Die Cannabinoide- THC und CBD

Eine Cannabispflanze mit den verschiedenen Formeln der Cannabinoide ist zu sehen.

Inhaltsverzeichnis

Mila Grün

Mila Grün Chefredakteurin der Cannabibliothek

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Für die meisten Menschen ist das Wort, Cannabinoid zwar mittlerweile ein bekannter Begriff, doch die genaue Bedeutung kennen sie nicht. Es hat irgendwie und irgendwas mit Cannabis zu tun, das ist klar. Grower*innen und Konsument*innen verbinden viel Positives damit, denn die Cannabinoide sind der Grund für ihren Konsum. Vor allem THC und CBD. Sie werden unter anderem mit medizinischem Cannabis und ihren positiven gesundheitlichen Aspekten in Verbindung gebracht, aber auch mit dem Freizeitkonsum.

Lerne in diesem Beitrag was Cannabinoide genau sind, was THC und CBD für Wirkungen haben und welche weiteren Formen es gibt. 

Was sind Cannabinoide?

Vereinfacht gesagt sind Cannabinoide Stoffe, die neben den anderen Phytochemikalien wie Terpene, Flavonoide und Ester in den Trichomköpfen der Cannabispflanze produziert werden und die beim Konsum bestimmte Auswirkungen auf den menschlichen Körper haben. Es gibt über 100 verschiedene Cannabinoide, aber die bekanntesten und auch besterforschtesten sind derzeit THC und CBD.

Im Jahr 1987 wies eine israelische Arbeitsgruppe nach, dass es im menschlichen Körper Bindungsstellen gibt, an diese das Tetrahydrocannabinol andocken können. Das bedeutet, es kann auf unseren Körper und deren Funktionen einwirken. Positiv wie auch negativ. Im Jahr 1990 gelang es schließlich, die chemische Struktur der ersten Cannabinoidrezeptoren zu entschlüsseln. Sie können sich an  bestimme Rezeptoren des menschlichen Körpers andocken, und Vorgänge z.B. im Nervensystem oder Zellvorgänge beeinflussen. Mehr dazu kannst du im Beitrag Endocannabinoidensystem nachlesen.

Tetrahydrocannabinol

Tetrahydrocannabinol, kurz THC,  sorgt in dem menschlichen Körper für die berauschende Wirkung beim Cannabiskonsum. Es wirkt dabei aber nicht schädigend auf die Nerven und Zellen, wie z.B.  Alkohol oder andere Drogen. Es schafft durch Stimulation der Hirnzellen, die Dopamin abgeben, Euphorie. Es kann aber auch dafür sorgen, dass der Konsument sich schlecht fühlt und in einen „Gedankenstrudel“ gerät. Es kann also stark auf die Psyche einwirken, was in manchen Fällen die Absicht hinter dem Konsum ist.  Tetrahydrocannabinol soll folgende positive Eigenschaften haben, die sich die Medizin zunutze macht:

ein Glas mit fünf THC Kristallen, mit gelber Farbe sind zu sehen
Tetrahydrocannabinol in Form von Kristallen
  • Minderung neuropathischer und entzündungsbedingter Schmerzen
  • Verbesserung von Spastizität
  • Linderung von Übelkeit und Erbrechen
  • Senkung des Augeninnendrucks
  • Erleichterung des Schlafes
  • appetitanregend
  • Verminderung von Muskelkrämpfen
  • hemmende Wirkung auf die Ausbreitung von Krebszellen

 

 

Cannabidiol

Cannabidiol, kurz CBD genannt, hat keinerlei berauschende Wirkungen. Das macht den Konsum sicherer und auch verträglicher. CBD reiches Cannabis darf, unter gewissen Umständen und mit bestimmen Voraussetzungen legal angebaut werden. Des Weiteren können CBD-haltige Öle, Cremes oder Kapseln in Apotheken, Drogerien und weiteren Läden gekauft werden, die Gesundheitsprodukte oder Kosmetik verkaufen. Bei Gelenkentzündungen oder Rückenschmerzen, kann ein dementsprechendes Öl, dass man auf die schmerzende Stelle gibt, Wunder wirken. Lies hier den Unterschied zwischen Cannabisöl, CBD-Öl und Hanföl.

Hier ist ein braunes Fläschchen mit einer Pipette zu sehen, in der ein gelbliches Öl ist.
CBD in Form von Öl

Diesem Cannabinoid werden ganz besondere gesundheitliche Wirkungen nachgesagt, ohne dabei zu berauschen:

  • entzündungshemmend
  • schmerzstillend (u. a. über eine Aktivierung der sogenannten Vanilloid-Rezeptoren),
  • beruhigend
  • antipsychotisch und angstlösend
  • hemmende Wirkung auf die Ausbreitung von Krebszellen
  • antioxidative Eigenschaften können  Zellen und Erbgut vor negativen Einflüssen schützen

 

Weitere Cannabinoide Beispiele

Die Forschungen in den USA und Israel laufen derzeit auf Hochtouren. Die Forscher und Mediziner wollen genauer erfahren, welche tatsächliche Wirkung die Cannabispflanze auf den menschlichen Körper hat und welche medizinischen Fortschritte gemacht werden können. Daher werden folgende Cannabinoide derzeit genauer unter die Lupe genommen: Cannabichromen -CBC, Cannabinol – CBN, Cannabigerol -CBG, Tetrahydrocannabivarin-THCV.

Auch sie wirken im Einzelfall oder kombiniert wie folgt:

  • antibakteriell
  • appetitanregend
  • entzündungshemmend
  • beruhigend
  • schmerzlindernd
  • krampflösend
  • antidepressiv
  • zellregenererierend

Cannabichromen (CBC)

Cannabichromen ist möglicherweise eines der wichtigsten Cannabinoide. CBC erhöht die Lebensfähigkeit der Zellen, die für Gedächtnis und Lernen verantwortlich sind.

Cannabinol (CBN)

Cannabinol ist ein leicht psychoaktives Cannabinoid, das durch den Abbau von THC nach der Ernte gebildet wird. Frisches Cannabis enthält meist sehr wenig CBN, aber eine unsachgemäße Lagerung bzw. Verarbeitung kann dazu führen, dass Tetrahydrocannabinol zu CBN abgebaut wird. Dies führt unter anderem zu einer sedativen, sehr sehr beruhigenden Wirkung. Aber bis diese Umwandlung vollzogen ist, dauert es eine sehr lange Zeit und das Cannabis müsste schon bei zu warmen Temperaturen und unter Lichtverhältnissen gelagert werden.

Cannabigerol (CBG)

Cannabigerol ist ein nicht-psychoaktiv Cannabinoid, das innerhalb der Biosynthese in Tetrahydrocannabinol und Cannabidiol umgewandelt wird. Nicht alle Cannabissorten enthalten CBD, aber wenn es enthalten ist, wandelt sich CBG in Tetrahydrocannabinol und Cannabidiol um, sobald die Pflanze reift. Um CBG zu erhalten, müssen die Blüten in einem frühen Stadium geerntet werden. CBG kann wohl den Abbau von Gehirnzellen verhindern, und somit gegen neurodegenerative Erkrankungen hilfreich sein.

Tetrahydrocannabivarin (THCV)

Tetrahydrocannabivarin ähnelt Tetrahydrocannabinol. Es gilt als Appetitzügler, kann sedierende Wirkungen erwirken und ist dadurch nützlich zur Verminderung von Panikattacken. Obwohl die Psychoaktivität von THCV geringer ausfällt als die von THC, wird es üblicherweise mit extrem potenten Cannabis assoziiert.

Eine sehr vielversprechende Sorte in der Medizin, ist Pedanios 22/1. Sie beinhaltet 22 % THC und 1 % CBD. Die Sorte kann für viele unterschiedliche Krankheitsbilder eingesetzt werden, findet aber vor allem ihre Verwendung bei Schmerztherapien und Phantomschmerzen.

Teilsynthetische Cannabinoide

Es ist ein Trend aus den USA hier in Deutschland angekommen, über das teilsynthetische Cannabinoid HHC. HHC heißt ausgesprochen Hexahydrocannabinol und wird durch Hydrierung unter Verwendung eines Katalysators hergestellt. Als Katalysatoren werden toxische und krebserregende Stoffe wie Palladium oder Nickel.

Dieser Schritt der Hydrierung ist notwendig, da Hexahydrocannabinol nicht durch ein ungefährliches Verfahren extrahiert werden kann. Denn dafür ist es in zu geringer Menge im Cannabis enthalten. Daher müssen Cannabinoide, wie CBD, in einer sehr großen Menge von der Cannabispflanze produziert werden, umgewandelt werden.

Derzeit ist noch nicht klar, was das für die Konsumenten bedeutet, denn es gibt weder aussagekräftige Qualitätsprüfungen des Endproduktes, die besagen, dass keine der toxischen Stoffe sich noch darin befinden, noch gibt es klinische Langzeitstudien, die belegen, was der Konsum bewirkt.

Legal kiffen in Deutschland 

Derzeit ist HHC in Deutschland legal erhältlich, und es wird leider viel konsumiert, da es berauschend wirkt. Um nicht in die Kriminalität zu gelangen, kaufen Cannabiskonsumenten diesen evtl. gefährlichen Stoff. Der einzige vernünftige Weg, um niemanden zu gefährden, ist eine vernünftig ausgeführte Legalisierung, inklusive Prävention, Aufklärung und Hilfsangeboten.

Prinzipiell kann dieser Stoff, ähnlich wie die anderen Phytocannabinoide einen großen, gesundheitlichen Mehrwert bieten, da der Stoff selber nicht gefährlich ist, lediglich das Herstellungsverfahren ist es. Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, dann lies dir den passenden Beitrag zu Hexahydrocannabinol durch. 

 

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Quellen Häußermann Klaus/ Grotenhermen Franjo /Milz Eva (Februar 2017): Cannabis, Arbeitshilfe für die Apotheke, 1. Aufl., Deutscher Apotheker Verlag. Techniker Krankenkasse, https://www.auroramedicine.com/de/