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Anbau

Die Blütephase- was du darüber wissen solltest

Eine wunderschöne Blüte der Cannabispflanze ist zu sehen. Diese Pflanze steht wohl mitten in der Blütephase.

Inhaltsverzeichnis

Mila Grün

Mila Grün Chefredakteurin der Cannabibliothek

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Wenn die vegetative Phase deiner Cannabispflanzen beendet ist, kannst du die Blütephase einleiten. Das ist die letzte Phase, bevor du dein Cannabis ernten kannst. Das heißt, das Wachstum der Pflanzen ist erst mal beendet (die Pflanze macht noch einen letzten Schub), und sie beginnt damit ihre Blüten zu produzieren. Diese Blüten der weiblichen Cannabispflanze beinhalten unter anderem das wertvolle Cannabinoid THC, weswegen die Pflanzen von den meisten Grower*innen überhaupt angebaut werden.

Hinweis: Du hast die Möglichkeit, komplett ohne Dünger und ohne Kontrolle des pH- und EC- Wertes, deinen Grow durchzuziehen. Dafür verwendest du eine bestimmte Erde oder ein Düngemittel, dass du in deine Growerde gibst. Das ist für deinen Grow eine einfache, aber auch eine sehr effektive Methode, da das Düngen viel ruinieren kann. Hier findest du ein Interview mit einem sehr erfahrenem Grower, der seine eigene Erde mischt. Mit dieser Erde erzielt er wahnsinnige Erfolge und benötigt keinen zusätzlichen Dünger.

Trotzdem beschreibe ich in meinen Beiträgen, der Vollständigkeit halber, in welcher Phase welcher Dünger verwendet werden kann. 

Wie leitest du die Blütephase ein?

Um aus der vegetativen Phase in die Blütephase zu gelangen, gibt es zwei Wege. 1. die Umstellung des Lichts, und 2. die Cannabispflanzen mit einem Baldrianextrakt zu besprühen. Ich erkläre dir die Licht-Methode, denn diese ist am verbreitetsten.

Du stellst deine Beleuchtung von 17-Stunden-Tag und 7-Stunden-Nacht, auf einen 12-Stunden-Tag und 12-Stunden-Nacht Rhythmus um. Damit signalisiert du deinen Pflanzen einen Jahreszeitenwechsel, sie stellt sich automatisch darauf ein und kommt in die Blüte.

Das dauert je nach Sorte unterschiedlich lange. Nach ca. 10-20 Tagen kannst du bereits die ersten Blüten erkennen, und weiße Fäden (Narben) treten zum Vorschein. Aus diesen Anfangsblüten bilden sich die späteren Blütenstände. Der Tag, an dem du dein Licht auf einen 12/12-Stunden-Rhythmus umstellst, wird als der erste Blütetag gezählt. Von diesem Tag an berechnest du die restliche Blütedauer. Wie lange das dauert, ist ebenfalls von deiner Anbausorte abhängig. Du wirst aber im Normalfall auf der Samenverpackung über die Dauer informiert.

WICHTIG: Wenn du Pflanzen hast, bei denen du das Geschlecht nicht sicher identifizieren konntest, dann beobachte diese in der ersten Blütewoche ganz genau. Ein Geschlechterwechsel zu einem Hermaphrodit (Zwitter), ist jederzeit möglich. Aber darüber schreibe ich dir noch einen zusätzlichen Beitrag.

Woche 1-2

Mit der Einleitung der Blütephase stellen deine Cannabispflanzen ihr Wachstum um. In den ersten beiden Wochen gibt es noch mal einen extremen Wachstumsschub, und dann stellen sie ihren Wachstum ein. Die Pflanze steckt nun ihre komplette Energie in die Entwicklung der Blüten.

Licht

Durch diesen Wachstumsschub musst du den Abstand deines Leuchtmittels zu deinen Pflanzen anpassen, um Überhitzung zu vermeiden (vor allem, wenn du eine NDL verwendest). Wenn du ein unterschiedliches Wachstum deiner Cannabispflanzen feststellst, dann stelle die Kleineren in die Mitte, um ihre Beleuchtung zu optimieren. Im Notfall kannst du bei diesen Pflanzen mit einer Erhöhung (Getränkekiste) arbeiten. Im Allgemeinen entsteht im unteren Bereich häufig eine Beleuchtungslücke. Hier kannst du die Energiesparlampe einsetzen, die du nach der Keimung des Samens verwendet hast. Stelle sie seitlich in deinem Growroom oder Schrank auf, um für weiteres Licht zu sorgen.

Die Firma Urban Chili bietet ein spezielles LED-Board an, dass dich bei deinem Grow optimal unterstützt, und mit dem du auf der sicheren Seite bist. 

Die Luftfeuchtigkeit sollte zwischen 40 % und 50 % liegen, und du solltest deine Pflanzen weiterhin mit einem Ventilator „bewinden“, und somit für eine starke Luftbewegung sorgen. Diese Maßnahmen sind wichtig für die Schimmelvermeidung.

Bewässerung und Dünger

Der Wasserbedarf deiner Cannabispflanzen nimmt in der Blütephase zu, sodass du die Pflanzen häufiger gießen musst. Je größer deine Pflanzen sind, umso mehr Wasser benötigen sie auch. Doch Vorsicht: achte weiterhin darauf, dass die Erde deiner Pflanzen nicht zu nass ist, und dass kein Wasser im Untertopf stehen bleibt. Das  Wasser im Untertopf solltest du immer ausschütten. Gieße deine Pflanzen weiterhin nur, wenn die oberen 2-3 cm der Erde trocken sind.  Außerdem nur morgens und nicht am Abend, um die Luftfeuchtigkeit in der Nacht nicht zu erhöhen und somit Schimmel vorzubeugen.

Falls du mit Düngern arbeitest, verwende einen Blütenstimulanz, dieser erhöht deinen Ernteertrag und verbessert den Geschmack des geernteten Cannabis. Ein Booster ist am Anfang der Blütephase ebenfalls zu empfehlen, denn auch dieser sorgt für eine bessere Ernte. Um deine Pflanzen mit den nötigen Nährstoffen weiterhin optimal zu versorgen, stellst du nun auf einen Blütedünger um. Das Düngerwasser sollte nun einen EC-Wert von 1.8-2.2, und einen pH-Wert von 6.8 haben.

Eine Cannabisblüte ist zu sehen, am Anfang in ihrer Blütephase.
Aus diesen Anfangsblüten bilden sich später die Blütenstände. Foto: Esteban Lopez auf Unsplash.

Woche 3-4

Je nach Pflanzenart und Sorte ist das Höhenwachstum der Pflanze nun beendet. Bei den meisten hochpotenten Sorten beginnt nun die Bildung der allseits beliebten Harzdrüsen, den Trichomen.

Durch das Zusammenspiel der Trichome und Terpene, entwickelt sich in dieser Zeit auch der typische Geruch der Cannabispflanze. In diesem Zeitraum bilden die Cannabispflanzen die Ansätze für später wachsende Blütenstände. Und zwar überall dort, wo du eine große Anzahl weißer Härchen, den sogenannten Narben, erkennen kannst. Du solltest daher bei langen Seitentrieben unbedingt darauf achten, dass diese genügend Licht abbekommen. Ansonsten entwickeln sich die Blüten dort nicht anständig, und deine Ernte wird nicht so ertragreich, wie du es dir erhoffst.

Äste, die weiter unten liegen und dadurch durch Blätter verdeckt werden, erhalten auch oft zu wenig Licht. Versuche diese Äste freizulegen, aber schneide keine Blätter dafür ab. Weit abstehende Äste kannst du mit einem dünnen Wollfaden vorsichtig an den Stamm der Pflanze binden.

Im Alter von vier Wochen sind die Blüten meistens schon so groß, dass sich Schimmel ansetzen kann. Daher solltest du darauf achten, dass nachts die Temperatur nicht unter 20C° sinkt und du solltest weiterhin rund um die Uhr deine Pflanzen mit einem Ventilator bewinden. Die Luftfeuchtigkeit muss während der gesamten Zeit unter 50 % sein. Am besten bei 30%-40 %, denn das steigert die Harzproduktion und somit deine Ernte. Das minimiert auch das Schimmelrisiko. Denn Schimmel bildet sich bei hoher Luftfeuchtigkeit und zu wenig Belüftung.

Licht

Versuche, den Abstand vom Licht zu der Pflanzenspitze so gering wie möglich zu halten. Bei einer guten Belüftung kann dieser sogar nur 40 cm betragen.  

Bewässerung und Dünger

Es kann sein, dass die Blätter deiner Cannabispflanzen sich während dieser Zeit gelblich verfärben. Das ist ganz normal, denn sie nähert sich dem Ende ihrer Lebenszeit. Meist kannst du diese Blätter an den unteren Stellen der Pflanzen entdecken. Schneide die gelben Blätter ab und entsorge sie. Lass sie nicht auf der Erde liegen und verfaulen. Das kann wieder zu Schimmel führen. Wenn allerdings viele gelbe Blätter auftreten, vor allem in der Mitte der Pflanze, kann das auf einen Nährstoffmangel hinweisen. Denn häufig fehlen in der Blütephase Phosphor, Kalium, Magnesium und Kalzium.

Ab der 5. Woche beschleunigt sich in der Regel das Wachstum der Blüten und damit steigt auch der Nährstoffbedarf. Daher solltest du das Gießwasser am Ende der vierten Woche auf einen EC-Wert von 2,2 einstellen. Das machst du, indem du die Düngerkonzentration langsam erhöhst. Dieser Vorgang steigert ebenfalls die Bildung der Blüten und steigert somit deinen Ernteertrag.

Die letzten vier Blütewochen sind elementar wichtig. In dieser Zeit gibt es mehrere Wachstumsschübe, in denen deine Cannabispflanzen vor allem an Biomasse zulegen. Kümmere dich gut um sie. Versorge sie mit ausreichend Frischluft, Wasser, Nährstoffe, Licht und CO₂. Sie danken es dir mit einer qualitativ hochwertigen und ertragreichen Ernte.

Eine Cannabispflanze in der Blütephase.
Eine Cannabispflanze mitten in ihrer Blütephase, ca. Ende der vierten Woche. Foto: Matthew Sichkaruk auf Unsplash.

 

Woche 5-6 – das Ende der Blütephase

Wow, du hast es geschafft. Du stehst nun kurz vor deiner Cannabisblütenernte. Denn viel passiert jetzt nicht mehr. Die vorhandenen Blüten deiner Cannabispflanzen nehmen noch an Masse zu und dabei kannst du sie unterstützen. Bleibe bei der intensiven Belüftung und bewinde deine Pflanzen weiter.

Die Luftfeuchtigkeit hältst du weiterhin bei unter 50 %, je niedriger, umso besser. Umso dunkler die Narben werden, umso besser ist das. Dann weißt du wirklich, du stehst kurz vor der Ernte. Versuche immer zweimal die Woche 1-2 gießfreie Tage einzulegen. Das fördert einerseits die Durchlüftung der Wurzeln und regt die Aussonderung von Harz an.

Licht

Das Licht bleibt unverändert, wie in den Wochen davor.

Bewässerung und Dünger

Behandle deine Pflanzen in dieser Woche vor allem mit Phosphat und Kalium. In den handelsüblichen Hanfblütendünger sind diese beiden Stoffe in der richtigen Konzentration vorhanden. Einige Grower*innen verwenden auch einen PK13/14 Dünger. Richtig angewendet, hat er eine wahnsinnige Wirkung auf das Wachstum der Blüten. Aber er kann dir auch deine ganze Ernte und Mühe vernichten. Informiere dich ausführlich, bevor du ihn verwendest. Ansonsten verwende einfach den Blühdünger oder Hanfblütendünger, auch damit wachsen die Blüten prächtig.

 

Es ist geschafft! Die Blütephase ist beendet, und die Blüten sind bereit zur Ernte. Aber selbst nach der Ernte ist es noch nicht ganz vorbei. Lies in diesem Beitrag, wie du dein Cannabis nach der Ernte weiterverarbeitest.

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