Crowd Growing- investieren in Cannabis

Crowd Growing- eine neue Art der Investition. Hier sieht man Cannabispflanzen in einer Plantage.
Mit Cannabis Geld verdienen: Crowd Growing: Foto: Crystalweed auf Unsplash

Das Geschäft mit dem wachsenden Cannabismarkt boomt. Die einst bei vielen so gefürchtete, illegale Pflanze erlebt nahezu weltweit ein riesiges Comeback. Neben ihrem enormen gesundheitlichen Nutzen bietet sie auch viele verschiedene und breit gefächerte Einsatzmöglichkeiten. Dieser Aspekt macht die Cannabispflanze zu einem sehr beliebten Rohstoff. Um die hohen Nachfragen abdecken zu können, muss viel Cannabis angebaut werden. Aus diesem Grund entstand ein neues Geschäftsmodell, mit einer neuen Bezeichnung-Crowd Growing.

Was bedeutet der Begriff Crowd Growing

Crowd Growing ist ein Geschäftsmodell, welches durch die hohe Nachfrage nach Cannabis entstand. „Crowd“ ist der englische Begriff für „Menge (an Personen)“ und „growing“ heißt übersetzt „wachsen“ und bezieht sich auf den Cannabisanbau. Crowd Growing bedeutet also übersetzt, dass eine Menge an Personen Cannabis anbaut. Aber natürlich treffen sich hier nicht viele Menschen und jeder setzt Samen, gießt und düngt. Die Menschen, die sich an diesem Geschäftsmodell beteiligen sind Investoren, und das Konzept des crowd growings ist im Prinzip eine Wertanlage.

Was ist Crowd Growing?

Cannabisblatt
Cannabisblatt

Wenn man Cannabis professionell und im großen Stil anbauen möchte, benötigt man ein hohes Startkapital, um die Anfangsinvestitionen tätigen zu können. Beim Indoor grow benötigt man Hallen, in denen das Cannabis angebaut wird. Diese müssen mit einer Be- und Entlüftungsanlage, dem richtigen Licht, Heizanlagen, technische Geräte und vielem mehr ausgestattet werden. Einen sehr interessanten Beitrag über den professionellen Indoor- Cannabisanbau in Deutschland findest du hier. Aber auch im Outdoor Bereich, sind viele Investitionen notwendig.

Wenn die Anfangsinvestitionen getätigt sind, geht es weiter mit den laufenden Kosten, die es abzudecken gilt. Denn ein Cannabisanbau im großen Stil, kostet viel Geld, Materialien, Strom, Mitarbeiter usw. Und das Geld, kommt in diesem Fall nicht (nur) von der Bank, sondern von den Investoren.

Du kannst also als Privatperson mit einem bestimmten Betrag in ein Unternehmen investieren, das professionell legales Cannabis anbaut und es dann entweder selbst weiter verarbeitet, oder es wiederum an Firmen weiter verkauft, die daraus Medikamente, Kosmetik oder andere Produkte herstellen. Du, als Investor, generierst passives Einkommen, indem du die geernteten Blüten deiner Pflanzen an das Unternehmen verkaufst. Crowd Growing ordnet sich dem Crowdfunding unter und nutzt die Schwarmfinanzierung für die notwendigen Investitionen für den Anbau von legalem Cannabis.

Einfach gesagt…..

Du kaufst  also Cannabispflanzen bzw. Stellplätze und ein professionelles Grower – Team kümmert sich um „deine“ Pflanzen, und das den kompletten Lebenszyklus lang, bis hin zur Ernte. Die gewonnenen Blüten werden dann weiter verkauft und den Gewinn aus dem Verkauf erhältst du als Investor. Das bedeutet, du legst dein Geld an, indem du die Stellplätze kaufst und vermehrst es, indem du mit jeder Ernte die Cannabisblüten an das Unternehmen verkaufst. Der Verkauf der Blüten funktioniert meistens mit einem Mausklick. In der Regel wird alle 3-4 Monate zwischen 40 und 50 Gramm pro Pflanze geerntet. Wie viel man für die Ernte bekommt, hängt vom Unternehmen ab und ob es CBD- oder THC – haltige Blüten sind.

E-Growing

Das ganze System ist elektronisch gestützt und wird deswegen auch oft als E-growing bezeichnet. Bei vielen Unternehmen kann man über eine Webcam die Pflanzen jederzeit beobachten und den Wachstumsstatus der Pflanzen einsehen. Über eine einfache Bedienungsplattform im Frontend der Webseite, kann man als Investor sehen, wie viel Pflanzen man besitzt, wann mit der Ernte zu rechnen ist, wie viel geerntet wurde und du kannst eben mit einem klick deine Ernte verkaufen und dabei zusehen, wie sich dein passives Einkommen vermehrt.

Weitere Investitionsmöglichkeiten

Einige Unternehmen bieten an, dass man mit dem Anwerben von Crowd Growern zusätzlich sein passives Einkommen vermehrt. Mit jedem registriertem Grower erhältst du dann eine Provision.

Gibt es ein Risiko beim Crowd Growing?

Wie bei jeder Investitionsmöglichkeit gibt es auch beim Crowd Growing Risiken:

  • Das Unternehmen meldet Insolvenz an. Wenn das so weit ist, kann man (je nach Höhe der Investition) mit einem Totalverlust rechnen.
  • Es gibt Probleme bei der Ernte. Es kann zu Ernteausfällen durch Schädlinge, schlechte Wetterverhältnisse oder weitere Risiken kommen. Schließlich ist die Pflanze ein Naturprodukt und der Anbau gleicht (zumindest Outdoor) einem landwirtschaftlichen Betrieb, der mit Vorkommnissen wie Unwetter zu kämpfen hat.
  • Preisentwicklung- das angebaute Cannabis kann gar nicht, oder nur zu einem geringen Preis verkauft werden, da es ein Überangebot gibt. Der*die Investor*in erhält somit nicht den kalkulierten Betrag.
  • Es ist ein Schneeballsystem. Wenn man in ein Unternehmen investiert, dass das illegale Schneeballsystem betreibt, ist das Geld über kurz oder lang verloren, denn das System kollabiert irgendwann. Bis jetzt haben die Crowd Growing Unternehmen den Ruf, dass sie als Schneeballsystem funktionieren. Man muss wirklich sehr aufmerksam und wachsam sein.
  • Steuerliche Schwierigkeiten. Je nachdem, wie viel Geld du durch das passive Einkommen generierst, solltest du mit einem Steuerberater Rücksprache halten. Nicht, dass du am Ende des Jahres einiges an Steuern zurückzahlen musst.
  • THC wird in dem Anbauland nicht legalisiert. Was hat es mit diesem Punkt auf sich?

THC wird nicht legalisiert

Dieses Risiko ist eines der schwerwiegendsten, zumindest für das Unternehmen. Derzeit ist in vielen Ländern lediglich der Anbau von CBD-haltigen Cannabispflanzen legal. Die Unternehmen rechnen aber langfristig mit einer Legalisierung von THC-haltigen Sorten. Der Grund liegt ganz klar auf der Hand: Die THC haltigen Blüten lassen sich für mehr Geld verkaufen als die CBD- haltigen. Das würde auch mehr Geld für den*die Investor*in bedeuten. Daher ist es wichtig, bei der Wahl des Unternehmens auf das Anbauland zu achten.

Es gibt auch derzeit schon Crowd Growing Unternehmen, die THC- haltige Pflanzen anbauen. Für diese fällt dieses Risiko natürlich weg.

Eine große Halle mit vielen Cannabispflanzen ist zu sehen.
Der Anbau von Cannabis ist sehr kostenintensiv. Foto: richard t Unsplash

 

Update: Die Firma Juicy fields ist ein Scam! Seit dem 11.07.2022 können sich die Mitglieder nicht mehr einloggen und es können keine neuen Pflanzen mehr gekauft werden. Es gibt derzeit sehr viele Meldungen von Mitarbeitern, dass keine Löhne mehr ausgezahlt wurden usw. Im Moment ist nicht genau klar, was passiert und wie es sich weiterentwickelt. Doch das Geld der Investoren ist wahrscheinlich weg.

Die verschiedenen Crowd Growing Unternehmen

Auf dem Markt gibt es derzeit einige Crowd Growing Unternehmen: I-Plant Global, Cannergrow, MyFirstPlant, Salvatara Growd und noch ein paar mehr. Ich habe mich mit ein paar der Unternehmen auseinandergesetzt, denn ich wollte versuchen, in das Cannabis-Geschäft zu investieren und mein Geld damit vermehren.

Schnell habe ich bemerkt, dass das Grundsystem zwar das Gleiche ist, doch dass die Unternehmen unterschiedlich arbeiten. Eine Pflanze kostet, je nach Unternehmen zwischen 40 und 900 €. Das ist ein enormer Preisunterschied. Auch die Standorte des Anbaus reichen von Österreich/Schweiz über Griechenland bis nach Südamerika. Es gibt die unterschiedlichsten Erfahrungsberichte online zu lesen. Viele der Unternehmen werden online richtig durch den Dreck gezogen, was mich auch sehr verunsichert hat.

Wenn man sich allein auf die Rezessionen stützt, würde man wahrscheinlich in keines der Unternehmen investieren. Also habe ich mir meine eigenen Kriterien zurechtgelegt:

  • Transparenz des Unternehmens
  • Professionalität
  • Support
  • Auszahlungsmöglichkeiten
  • Standort
  • Gibt es die Möglichkeit, das Unternehmen zu besichtigen
  • Kosten der Pflanzen
  • THC Upgrade

Meine Entscheidung

Ich bin mit den Unternehmen in Kontakt getreten (oder sie auch mit mir), hatte einige Gespräche und Video-Calls und habe mich letztendlich für eine Investition bei dem Unternehmen I-Plant global (GrowNation) entschieden. Es gibt einige sehr informative Videos und sehr viele Veranstaltungen, zu denen man sofort eingeladen wird. Des Weiteren war der Support und der Austausch hervorragend. Egal, welche Fragen ich hatte und wie oft, einer der Unternehmer, mit dem ich eng in Kontakt bin, hat sich immer die Zeit für mich genommen und jetzt auch kurzfristig erreichbar. Er informiert mich über Veranstaltungen, schickt mir Links von den Aufnahmen und ist sehr aufmerksam.

Standort

Des Weiteren haben sie ihren Standort in der Schweiz, was für mich ein absoluter Pluspunkt ist. Denn ein Schweizer Unternehmen bezahlt ihre Mitarbeiter gut und es herrschen dort gute Arbeitsbedingungen.

Transparenz

Auf meine Frage hin, ob ich die Hallen auch besuchen und mir das Ganze anschauen könnte, kam sofort ein „ja“ als Antwort. Das gab mir auch ein beruhigendes Gefühl. Ich habe mir bis jetzt die Plantagen zwar noch nicht live angesehen, werde das aber in naher Zukunft tun. Denn damit kann man sich von ihrer Arbeit tatsächlich überzeugen.

Kosten der Pflanzen

Bei I-Plant zahlt man nicht für die Pflanze, sondern für den Stellplatz. Nach jeder Ernte wird eine neue Pflanze eingesetzt. Somit zahlt man einmal, hat aber keine weiteren Kosten (außer das THC-Upgrade). Ein Stellplatz ist zwar nicht gerade günstig (über 900 €). Bei einer Pflanze für 40 € mache ich mir persönlich mehr Gedanken, wie dieser Preis zu günstig sein kann.

THC Upgrade

Derzeit baut das Unternehmen noch CBD-haltige Pflanzen an, aber, laut Aussage, dauert es nicht mehr so lange, bis die Schweiz THC-haltige Pflanzen legalisiert. Auf jeden Fall nicht mehr so lange, wie in Deutschland. I-Plant hat derzeit schon die Genehmigungen für den THC Anbau. Wenn die Legalisierung durch ist, fangen sie mit dem highen Anbau an.

Einfachheit

Das Fronted ist einfach zu bedienen, man hat alles auf einem Blick. Das Cannabis kann mit einem Klick verkauft werden und man kann die Pflanzen jederzeit beobachten.

Auszahlungsmöglichkeiten

Man kann sich bei I-Plant die Blüten zuschicken lassen, man kann sie an das Unternehmen verkaufen (mit einem Mausklick) oder den Gewinn in Produkte eintauschen, die das Unternehmen herstellt. CBD Kosmetik, CBD Öle, CBD Kapseln usw.

Professionalität

Ich hatte jederzeit das Gefühl, dass die Menschen mit, denen ich in Kontakt war, wussten, wovon sie sprechen. Sie waren offen, freundlich und professionell. I-Plant verfügt über ein hauseigenes Forschungslabor und verarbeitet die Pflanzen zu CBD Produkten. Und das alles in der Schweiz.

Rezessionen

Ich habe mich mit Leuten unterhalten, die schon in I-Plant investiert und gute Erfahrungen damit gemacht haben. Das sind gute Bekannte von mir, die nichts davon hätten, wenn sie mich belügen würden.

 

Wenn du in ein Crowd Growing Unternehmen investieren möchtest, dann tritt vorher mit den Unternehmern in Kontakt. Stelle die Fragen, die dir wichtig sind und überlege dir deine persönlichen Kriterien und Vergleiche. Vertraue auf dein Gefühl, bevor du investierst und investiere nur Geld, von dem du nicht abhängig bist. Die Investition, die ich getätigt habe, ist eine persönliche Entscheidung von mir, und soll dich nicht beeinflussen. Du kannst dich von meinen Kriterien inspirieren lassen, doch bitte schaffe dir deine eigenen, wenn es um die Investition deines Geldes geht. 

Ich habe weder viel Geld investiert, noch möchte ich jemanden dazu bringen, auch Geld zu investieren. Das Ganze ist für mich eine Art Testlauf, vor allem nach der großen Pleite mit Juicy Fields. Seit Mai 2023 wird nun auch spekuliert, dass neben Juicy Fields auch My first Plant ein Scam ist.

Das Unternehmen zahlt nun schon seit Monaten keine Gewinne an ihre Investoren aus und der Gründer ist abgetaucht.

 

Über diesen Link hast du die Möglichkeit, dich über IPlant zu informieren und sollte es bei dir zu einem Kaufabschluss kommen, unterstützt du uns als Cannabibliothek. 

 

Quelle: Crowdgrower

Verfasst von
Mehr von Mila~Grün

(Medizinisches) Cannabis richtig lagern

Wie kannst du dein Cannabis richtig lagern, damit es nicht an Qualität...
Weiterlesen

4 Kommentare

  • Hi Mila,

    ich schätze deine Beiträge sehr, doch hier bist du (genauso wie ich) einem angeblich Crowd-Growing-Unternehmen zum Opfer gefallen. Bitte lese dir diesen kritischen Beitrag über die Unternehmer durch. Du wirst feststellen, dass das ganz und gar keine sichere Anlage ist: https://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache:in8ji7UhStwJ:https://blendbuster.com/iplant-der-naechste-99-verlust-von-nicky-momo-und-andivize/+&cd=2&hl=de&ct=clnk&gl=de&client=firefox-b-d

    Ich hoffe sehr, dass du dein Geld zurück bekommst.

    Viele Grüße
    Sabine

    • Hi Sabine, vielen Dank für deinen Kommentar. Ich habe mich lange mit dem Thema auseinander gesetzt und auch die Vorwürfe den Unternehmern gegenüber gelesen. Ich wollte es trotzdem wagen und ein Geld investieren. Und sei es auch nur, um meiner Community Feedback darüber geben zu können. Herzliche Grüße

    • Hi Sabine,
      Ich selbst arbeite mit der Firma iPlant zusammen und bin auch mit der Cannabibliothek in Kontakt als Ansprechpartner.

      Ich selbst kenne diesen Artikel und ich persönlich bin eine grundsätzlich extrem skeptische Person. Ich habe mich sehr mit diesem Artikel beschäftigt und ich möchte dir nur für deine Recherchen den Tipp geben, immer auf die Seriosität zu achten!

      iPlant ist ein Unternehmen, dass in dem letztem Jahr so extrem gewachsen ist, dass selbstverständlich Menschen nicht ganz einverstanden damit sind (da wir nicht das einzige Unternehmen in dem Bereich sind).
      Schaue doch gerne mal, nach der dem Impressum der Website oder auch nach einem einzigen Namen und Verfasser.

      Diese sind nämlich vergeblich zu finden, denn sie existieren nicht.
      Außerdem sind wir bereits rechtlich dabei, diese Website zu deaktivieren, was auf Grund von dem Ursprungsland, worüber die Website läuft, nicht schnell mit europäischem Recht zu bewerkstelligen ist.

      Wenn Du weitere Fragen hast, stehe ich selbstverständlich zur Verfügung.

      Mit motivierten Grüßen
      Leon

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.