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Anbau

CO2 für deine Hanfpflanzen

CO2 für deine Hanfpflanzen Es sind mehrere Pflanzen, luftdicht verschlossen in Laborgläsern zu sehen. So erhalten sie kein CO2.

Inhaltsverzeichnis

Mila Grün

Mila Grün Chefredakteurin der Cannabibliothek

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Externes CO2 für deine Hanfpflanzen

Alle Pflanzen, auch deine Hanfpflanzen, benötigen CO2 für die Photosynthese. Denn durch Photosynthese gewinnen sie die Energie, die sie zum Wachsen und Leben brauchen. Daher musst du beim Indoor Growing darauf achten, dass deine Pflanzen genügend CO2 erhalten. Und nun folgt ein kurzer Schwenk in die Biochemie.

Was ist Photosynthese?

Die Vorgänge der Photosynthese werden in zwei Phasen gegliedert. Die Lichtreaktion und die Dunkelreaktion.

Lichtreaktion:

Mithilfe des grünen Blattfarbstoffes Chlorophyll und dem Atmungsorgan der Pflanze, dem Stomata, nimmt deine Pflanze Lichtenergie (Sonnenlicht) auf, die sie anschließend in chemische Energie (ATP) umwandelt. Dadurch entsteht Sauerstoff, der über die Blattspaltöffnung der Pflanzen wieder nach außen gelangt.

Dunkelreaktion:

In der Dunkelreaktion bildet die Pflanze mithilfe der gespeicherten Energie (ATP), dem CO₂ aus der Luft und Wasser Glukose. Diese Glukose benötigt sie zum Wachsen und Gedeihen. Es ist ihre Energie. Dieser Vorgang findet in den Zellen der Pflanzen statt.

Das bedeutet, deine Pflanze benötigt optimales Licht, Wasser und CO₂ um zu Wachsen und um eine gute Ernte zu erzielen. Ausreichend CO₂ macht sie auch widerstandsfähiger gegen Schädlinge und Krankheiten. Der für den Menschen lebensnotwendige Sauerstoff O₂, ist quasi ein Abfallprodukt der Pflanzen und Bäume bei ihrer Photosynthese. Damit der lebenswichtige Vorgang der Photosynthese beim Indoor Growing optimal funktioniert, muss genügend CO₂ (Kohlenstoffdioxid) in deinem Growroom oder deinem Growschrank vorhanden sein.

Die optimale Zufuhr an CO₂ für deine Hanfpflanzen

Wie viel CO2 muss denn für deine Pflanzen vorhanden sein?

Das hängt natürlich von deinem Grow-Standort und der Anzahl der Pflanzen ab, die du anbaust. Durchschnittlich befinden sich etwa 300 ppm (parts per million) CO2 in der Luft. Hanf kann jedoch 1200 bis 1500 ppm verwerten. Ein erhöhter CO2-Gehalt steigert das Wachstum deiner Cannabispflanze und auch deine Ernte. Umgekehrt verlangsamt sich das Wachstum, wenn nicht genügend CO2 vorhanden ist. Deswegen solltest du immer auf ein ausreichende Frischluftzufuhr achten, damit die Blätter deine Pflanzen atmen können. Übermäßiges CO2 kann deinen Pflanzen aber auch erheblich schaden. Du solltest nicht über einen Wert von 1800 ppm kommen. 

Die Luft in einem Growroom sollte 15-mal pro Stunde erneuert werden. In einem Growschrank sogar 30-mal pro Stunde. In einem kompletten Raum ist das kein Problem. Durch das permanente Kippen eines Fensters kann ein ständiger Luftaustausch stattfinden. Steigt die Temperatur des Raums allerdings über 27C° an, oder ist die Anbaufläche im Verhältnis zum Raum sehr groß (3qm Raum, 1qm Anbaufläche), solltest du einen Lüfter verwenden.

Beim Anbauen in einem Growschrank musst du in jedem Fall einen Lüfter verwenden, denn dieser dient zum Austausch und Abtransport von warmer Luft. Dadurch senkt er die Temperatur und sorgt für frische Luft. Es staut sich viel Wärme auf so einer kleinen Fläche, vor allem durch die verschiedenen Geräte für den Anbau.

Der Lüfter

Es ist nicht ganz einfach, den richtigen Lüfter für deine Bedürfnisse zu ermitteln und zu installieren. Du benötigst die Maße deines Growschrankes oder deines Growrooms. Außerdem musst die Kapazitäten deiner Geräte kennen, die du installiert hast und die Wärme erzeugen (Licht, Vorschaltgeräte), und du musst wissen, wie lang dein Luftschlauch sein wird, den du verlegst. Für das komplette Belüftungssystem, mit Zuluft, Abluft und Aktivkohlefilter, lies dir bitte den Beitrag Luft und Geruch durch.

CO2 für deine Hanfpflanzen-damit verbesserst du das Wachstum

Die Natur imitieren

Die Natur hat ihre ganz eigenen Methoden, um das Wachstum der Pflanzen zu fördern, wie zum Beispiel Sturm und Regen. Und diese Methoden musst du als Grower*in imitieren. Das solltest du allerdings erst machen, wenn deine Hanfpflanzen mindestens vier Wochen alt und stark genug sind.

Stelle dafür deinen Ventilator einmal pro Woche auf die höchste Stufe und lasse ihn eine Stunden laufen. Die Köpfe deiner Pflanzen sollten dabei schwenken. So befreist du deine Pflanzen von Staub und anderen Partikeln und die Stängel wachsen kräftiger durch die Belastung. Somit stärkst du deine Pflanzen.

Ein harmloses Verfahren, und daher für Jungpflanzen geeignet, ist das Besprühen der Pflanzen mit Wasser. Nimm dafür eine Flasche mit Sprühkopf und besprühe deinen Hanf 1-2 mal im Monat von oben bis unten. Das Wasser befreit die Poren von Schmutzartikeln und Staub, das Stomata kann wieder besser „arbeiten“. Dabei solltest du aber nur Regenwasser oder destilliertes Wasser verwenden, um Kalkrückstände zu vermeiden. Außerdem mögen die Pflanzen das Wasser gerne warm, so um die 20C°.

Wenn deine Pflanze mindestens fünf Wochen alt sind, kannst du gerne beiden Methoden kombiniert anwenden.

Du solltest deine Pflanzen eh permanent mit einer leichten Brise bewinden. Hänge dafür den Ventilator in das Eck deines Growrooms oder Schrankes, und richte ihn auf deine Pflanzen. Allerdings nicht auf höchster Stufe. Es sollte nur eine Brise sein.

Die externe Zufuhr an CO2 für deine Hanfpflanzen

Hanfpflanzen sind sehr gute Luftverwerter, denn sie haben einen guten Stoffwechsel. Wenn du also für ausreichende Energie und ein gutes Wachstum sorgen möchtest, versorge deine Pflanzen mit ausreichend CO₂. Unsere Atemluft hat, wie schon erwähnt, einen CO₂-Gehalt von 300 ppm. Hanfpflanzen können aber einen Gehalt von 1500 ppm verwerten.

Das heißt, du kannst gut etwas CO₂ hinzufügen, um deine Pflanzen zu unterstützen. Allerdings nicht so viel während der Blütephase. Da solltest du die Konzentration auf 600-800 ppm senken, da sonst der Reifungsprozess zu stark beschleunigt wird. Am besten also: die ersten 4 Wochen in der Blütephase kein externes CO₂ zugeben. Mit der Erhöhung der CO₂-Konzentration in der Luft, solltest du deine Pflanzen auch etwas mehr düngen, sie mehr bewässern und ihnen mehr Licht geben.

Grundsätzlich gibt es drei Arten der CO₂-Zufuhr.

  • Elektronisch gesteuerte CO₂ Anlagen
  • CO₂ Druckflaschen
  • Verbrenner CO₂

Automatische CO₂ Anlagen

Die automatische CO₂-Anlage ist sehr kostspielig, aber auch komfortabel. Du musst die Anlage lediglich auf die gewünschte CO₂ Konzentration und den gewünschten Zeitraum einstellen. Dieses System eignet sich aber erst bei einer Beleuchtung ab 10 Kilowatt, da es kostspielig ist. Es gibt diese Anlagen in professionellen Gartencentern zu kaufen.

Die CO2-Druckflasche – für deine Hanfpflanzen

Für diese Methode benötigst du eine handelsübliche CO2-Druckflasche und einen passenden Schlauch, um das ausströmende Gas in den Growroom oder den Growschrank einzuleiten. Du kannst ein fertiges System in einem Aquaristikhandel kaufen. Du benötigst eine Flasche mit 2000 Gramm. Die Sicherheit geht vor. Achte deswegen unbedingt darauf, dass die Flasche geprüft wurde, ein Schutzventil hat, sowie einen Druckminderer und eine Druckanzeige.

Wenn alle Sicherheitskriterien erfüllt  sind, kannst du die Flasche aufstellen und mit dem Schlauch verbinden. Du benötigst aber auch noch ein Messgerät, um die richtige Konzentration einzustellen. Zu viel oder zu wenig CO₂ schaden deiner Pflanze, und auch dir (Schwindel, Bewusstlosigkeit)!!! Um die optimale Menge zu ermitteln, öffne das Ventil und schließe den Raum oder den Schrank. Nach etwa drei Stunden kannst du den Wert auf deinem Messgerät ermitteln. Liegt der Wert über 1500 ppm musst du die Zufuhr verringern, liegt sie darunter, kannst du die Zufuhr erhöhen. Nachts solltest du den Pflanzen kein CO₂ zuführen und die Flasche mit einem Magnetventil verschließen-ebenfalls zur allgemeinen Sicherheit.

CO2 durch Verbrennung

Eine weiße Kerze ist zu sehen. Mit Kerzen den CO2 Gehalt erhöhen? Möglich, aber gefährlich
Mit Kerzen den CO2 Gehalt erhöhen? Möglich, aber gefährlich. Foto: Jasmin-ne aus Unsplash.

WARNUNG: Wenn du mehr CO2 durch Verbrennung an deine Hanfpflanzen bringen möchtest, darfst du das nur tun, wenn du oder eine andere Person anwesend und dabei voll zurechnungsfähig sind. Sonst riskierst du einen Brand und gefährdest dabei dich und andere. Stell dir in jedem Fall einen Feuerlöscher bereit.

Ansonsten ist das Verbrennen einen ziemlich einfache, preiswerte und absolut ökologische Verfahrensweise. Du benötigst nur ein feuerfestes Gefäß, das einen festen Stand hat und kippsicher ist. Das Gefäß sollte doppelt so hoch sein, wie die Kerzen, die du verwendest. Es eignen sich ausschließlich Stearinkerzen, denn diese brennen schnell und sauber ab. Stelle das Gefäß mit den Kerzen so auf, dass keine Blätter oder andere Gegenstände unmittelbar darüber hängen, die Feuer fangen können. Außerdem sollte der Ventilator das Feuer nicht auspusten können. Zünde die Kerzen nur tagsüber an, und nicht während der Dunkelphase. Die Pflanzen brauchen in dieser Zeit absolute Dunkelheit und können das CO2 eh nicht verwerten.

Wie viele Kerzen benötigst du

Eine Stearinkerze erzeugt in einem 6qm großem Raum eine durchschnittliche CO2-Raumluft-Konzentration von ca. 700ppm CO2/qm. Und das, während die Lüftung aktiv ist. Der genaue Messwert ist abhängig von der jeweiligen Lüfterleistung, der Größe des Raumes, der Anzahl der Pflanzen, sowie dem generellen Luftaustausch. Das ist natürlich alles sehr kompliziert. Daher kann man sagen, es reicht eine Kerze für einen gewöhnlichen Growroom oder Growschrank, um die CO2 Konzentration optimal zu erhöhen und das Wachstum erheblich zu fördern.

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Quellen Lizermann Lark- Lajon (2016): Der Cannabis- Anbau, der einfache Weg zum eigenen Homegrow, 7. Auflage, Nachtschatten Verlag. https://www.nachtschatten.ch/products/product_0555.html