Cannabiseinsatz bei verschiedenen Krankheiten

Cannabiseinsatz als Arznei ist bei verschiedenen Krankheiten eine wirkungsvolle Arznei. Foto: simone-van-der-koelen-HtDQ9Z64Vpo-unsplash

Cannabis als Medizin

Es gibt verschiedene Krankheiten, bei denen ein Cannabiseinsatz als Arznei erfolgversprechend sein kann. Dies belegen zahlreiche klinisch kontrollierte Studien. Diese Erkrankungen und weitere Indizien sind die Voraussetzung um Cannabis als Medizin zu verschreiben. 

Die verschiedenen Erkrankungen

Cannabiseinsatz bei Übelkeit und Erbrechen bei Chemotherapie

Es wurden insgesamt 33 kontrollierte Studien mit 1525 Teilnehmern durchgeführt, die feststellen sollten ob verschiedene Cannabinoide die Nebenwirkungen einer Chemotherapie lindern könnten. Eine in den USA, im Bethesda Memorial Hospital in Boynton Beach durchgeführte Studie zeigte auf: THC ist so wirkungsvoll bei Übelkeit und Erbrechen nach einer Chemotherapie, wie das für gewöhnlich eingesetzte Medikament Ondanestron.

An der Studie nahmen insgesamt 61 Patienten teil. Dem ersten Teil der Studienteilnehmer wurde Cannabis in Form von THC – haltigen Medikamenten verabreicht, dem zweiten Odanestron und der dritte Teil erhielt ein Placebo. Es trat 71% weniger Übelkeit in der THC-Gruppe auf, und 64% weniger in der Odanestron- Gruppe. Bei den Patienten die ein Placebo erhielten, waren es 15%. Außerdem war das Ausmaß der Übelkeit und des Erbrechens bei den mit THC behandelten Patienten am geringsten. Das bedeutet das der Einsatz von Cannabis als Medikament sehr gut funktionieren kann. 

Appetitlosigkeit bei Krebserkrankungen

Um die Wirkung von Cannabis auf Appetitlosigkeit und Kachexie bei Krebs-  erkrankten Patienten festzustellen, wurden bisher 10 Studien mit 973 Patienten durchgeführt. Ein Beispiel dafür ist eine durchgeführte Studie aus der Universität von Alberta in Edmonton, Kanada. Dort erhielten Patienten die an fortgeschrittenem Krebs erkrankt waren, und z.B. an einem schlechten Appetit litten, 18 Tage entweder 2x 2,5mg Dronabinol Kapseln oder ein Placebo. Die Patienten, die die THC – Kapseln erhielten, gaben eine signifikant verbesserte chemosensorische Wahrnehmung und einen besseren Geschmack der Nahrung an. Außerdem konnten sie besser und tiefer schlafen, hatte ausgeprägtere Entspannungsphasen und der Appetit kehrte zurück. Auch die Menge der als Proteine konsumierte Mahlzeiten nahm im Gegensatz zur Placebo-Gruppe zu. 

Lies weitere Studien über den Cannabis- Einsatz bei verschiedenen Krankheiten. 

Cannabis- Einsatz bei neuropathischen Schmerzen 

Um die Wirkung von Cannabinoiden auf neuropathischen und chronischen Schmerzen zu erfahren, führte man in der Universität von Glasgow (GB) eine Studie mit 246 Patienten durch. Ingesamt wurden zu diesem Thema 35 kontrollierte Studien an 2046 Patienten durchgeführt. In Glasgow erhielten die Teilnehmer entweder die Fertigarznei Sativex® oder ein Placebo zusätzlich zu ihren Schmerzmitteln, die sie eh schon regelmäßig einnahmen. Die Verteilung der beiden Mittel auf die Patienten erfolgte dabei nach dem Zufallsprinzip. Die Sativex®-Gruppe gab auf einer Skala von 1-10 eine Verbesserung ihrer Schmerzintensität um mehr als 30% an. 

Bei einer weiteren Studie, die in der Universität von Kalifornien durchgeführt wurde, kamen die Autoren zu dem Ergebnis, dass die Wirksamkeit von cannabisbasierenden Medikamenten vergleichbar ist mit derer von anderen Medikamente gegen neurophatische Schmerzen. Bei dieser Studie wurde den Teilnehmern allerdings THC in einem Vaporisator verabreicht. 

Cannabis Einsatz bei multipler Sklerose 

Bisher wurden insgesamt 14 kontrollierte Studien mit 1740 Patienten durchgeführt, um die Wirksamkeit von Cannabis als Arznei bei Patienten zu untersuchen die an Spastiken von multipler Sklerose litten. Erfahre hier mehr über multiple Sklerose. Eine der Studien fand dabei in mehreren europäischen Ländern statt und bestand aus zwei Phasen. Zunächst nahmen 572 Teilnehmer an einer einfachblinden 4-wöchigen Studienphase teil, in der sie Sativex® erhielten. An der folgenden doppelblind Phase, die 12 Wochen lang ging, nahmen nur die Patienten teil die in der ersten Phase eine Verbesserung ihrer Spastiken um mindestens 20% spürten. Das waren insgesamt 241 Patienten.

Die Nebenwirkungen waren dabei auch akzeptabel gering. Das Sativex® bewirkte zum einen eine eindeutige Besserung der Spasmenhäufigkeit und zum anderen eine besser Schlafqualität. Diese Veränderungen wurden von Patienten und von den behandelnden Ärzten beurteilt. 

Eine weitere Studie war eine Cross- Over Studie die in der Universität von Kalifornien San Diego (USA) stattfand. Dort konnte festgelegt werden, dass auch Cannabis, dass geraucht wurde, wirksam bei der Behandlung von Spastiken ist. 

 

Der Cannabis Einsatz bei verschiedenen Krankheiten ist durch diese durchgeführten Studien positiv dargelegt worden. Es könnte Medikamente mit schweren Nebenwirkungen ersetzten. Letzten Endes entscheidet der Patient, mit welcher Medikation er sich wohl fühlt. 

 

Quelle: Häußermann Klaus/ Grotenhermen Franjo /Milz Eva (Februar 2017): Cannabis, Arbeitshilfe für die Apotheke, 1. Aufl., Deutscher Apotheker Verlag. 
 
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