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Medizin

Cannabis-Tinktur herstellen, einfach und effektiv

Hier sind neben einer Cannabis-Tinktur, Hanfblätter und Hanfsamen zu sehen. Die Samen sind in einem Holzschälchen. Die Tinktur ist in kleinen braunen Dosierfläschchen. Das Bild ist von oben aufgenommen.

Inhaltsverzeichnis

Mila Grün

Mila Grün Chefredakteurin der Cannabibliothek

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Die Herstellung und Verwendung von Tinkturen ist eine Jahrtausend alte Tradition. Schon früh haben die Menschen Tinkturen verwendet, um verschiedene Kräuter und Gewürze lange haltbar zu machen und sie dann bei allerlei, unterschiedlichen Krankheiten und Beschwerden einzusetzen. So auch die Cannabis-Tinktur.

Um eine Tinktur herzustellen, benötigt man nicht viel und der Aufwand ist ebenfalls gering. Aber der Nutzen und die Effektivität sind dafür umso größer. Tinkturen sind sehr ergiebig und filtern alle die gewünschten, gesunden Inhaltsstoffe der Kräuter und Pflanzen heraus.

Was ist eine Tinktur?

Eine Tinktur ist das Produkt eines Verfahrens, das angewandt wird, um reine und flüssige Pflanzenauszüge durch filtern zu erhalten. Das klingt erst mal kompliziert, ist es aber nicht. Durch das Einlegen in Alkohol wird der Cannabispflanze all die positiven, gesundheitlichen Wirkstoffe entzogen und haltbar gemacht.

Die Vorteile einer Cannabis-Tinktur

  • Ein ganz klarer Vorteil der Cannabis-Tinktur ist die Anwendung. Diese ist nämlich sehr einfach durchzuführen und man benötigt keine zusätzlichen (Rauch) Materialien. Ähnlich wie beim Cannabis Öl wird die Tinktur unter die Zunge geträufelt und dort ein paar Sekunden behalten. Das nennt man die sublinguale Einnahmemethode. Unter der Zunge sind sehr viele Nervenenden und Drüsen, durch die der Körper die Tinktur schnell verarbeiten kann.
  • Die Tinktur bietet also eine sehr gute Alternative, für alle Konsument*innen, die ihr Cannabis weder rauchen noch vaporisieren möchten.
  • Die Anwendung ist außerdem sehr diskret. Man kann die Tinktur ohne großes Aufsehen schnell und einfach verwenden.
  • Es ist eine genaue Dosierung möglich.
  • Durch die Herstellung der Tinktur, werden die Cannabisinhalte sehr lange haltbar gemacht, denn diese hält sich an einem dunklen, kühlen Ort über Monate bis hin zu einem Jahr.

Die Herstellung einer Cannabis-Tinktur

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, eine Cannabis-Tinktur herzustellen. Aber am einfachsten ist es, Cannabis in Alkohol einzulegen und zu lösen.

Eine Braunglasflasche mit Tropfeneinsatz ist zu sehen, die vermutlich in einem Wald steht. . Foto: Canva
Eine Braunglasflasche mit Tropfeneinsatz. Foto: Canva

Cannabis in Alkohol einlegen-benötigte Materialien

  • 2 Einweckgläser
  • 1 Braunglasflasche mit Tropfeinsatz (100 ml Volumen)
  • ein feinmaschiges Sieb
  • Trinkalkohol zwischen 50 und 70 % Vol. (Absinth, Schnaps, Weinbrand oder reinen, trinkbaren Ethanol 70 % aus der Apotheke)
  • 25 Gramm Cannabis
  • Grinder oder Küchenmaschine
  • Trichter

 

Je nachdem, welche Wirkung die Tinktur letztendlich haben soll, wird ein stark CBD haltiges oder ein stark THC haltiges Cannabis verwendet.

Herstellung

Cannabis in Alkohol einlegen und somit eine Cannabis-Tinktur herzustellen, ist wie zuvor erwähnt, sehr einfach in der Durchführung.

1. Schritt

Dieser Schritt dient dazu, das Cannabis zu decarboxylieren bzw. zu aktivieren. Die Cannabisblüten werden dafür so fein möglich zerkleinert oder zermahlen. Das geht sehr viel einfacher, wenn das Cannabis vorher einige Stunden im Tiefkühlfach war. Das zerkleinerte Cannabis wird dann anschließend in das Weckglas gegeben und für 5 Minuten bei 110 C° im Backofen erhitzt. Nach dieser Zeit wird es herausgenommen und man lässt es abkühlen.

2. Schritt

Das decarboxylierte Cannabis wird nun mit dem Alkohol übergossen und das Glas anschließend verschlossen. Dieses Glas stellt man dann für 10 bis 14 Tage an einen trockenen und kühlen Ort (Küchenschrank). Ein tägliches Schütteln des Glases ist von Vorteil.

3. Schritt 

Nach den 10 bis 14 Tagen wird die Alkoholmischung von einem Einweckglas, durch ein feinmaschiges Sieb, in das andere geschüttet. Dafür kann auch ein Kaffeefilter verwendet werden, je nachdem, wie fein das Cannabis ist.

4. Schritt

Über den Trichter wird die Cannabis-Tinktur jetzt in die Braunglasflasche gefüllt. Für eine genaue Dosierung der Tinktur sollte die Flasche bis zur 100-Milliliter-Marke gefüllt sein. Ist es zu wenig Tinktur, kann der Rest mit einer 50:50 Mischung aus destilliertem Wasser und dem verwendeten Alkohol aufgefüllt werden.

Die aktiven Cannabinoide und Terpene können sich durch direktes Licht und Wärme verflüchtigen, deswegen verwendet man für die Aufbewahrung ein Braunglas-Fläschen, und lagert dieses an einem dunklen, kühlen Ort, wie z.B. den Kühlschrank.

Dosierung der Cannabis Tinktur

Bei einer fertigen 100 Milliliter Lösung, die 25 Gramm Cannabis enthält, entsteht ein Verhältnis von 4:1. Das bedeutet, 4 Milliliter Tinktur enthalten den Wirkstoff von einem Gramm Cannabis.

Die Tinktur wird aber nur tröpfchenweise eingenommen. In der Eindosierungsphase startet man mit 1 bis 2 Tropfen der Lösung am Morgen und am Abend, mit ein wenig Öl , auf nüchternen Magen. Es funktioniert auch, mit einem Schluck Kaffee oder Tee, der Milch oder Sahne beinhaltet. Es geht um das Fett.

Die Lösung wird unter die Zunge geträufelt, ein paar Sekunden dort aufbewahrt und anschließend herunter geschluckt. Die Wirkung tritt nach ungefähr 2-3 Stunden ein, das bedeutet erst mal abwarten, bevor man nachlegt. 20 Tropfen entsprechen dabei ungefähr 1 Milliliter Cannabis Tinktur.

Die Dosierung kann nun täglich erhöht werden, bis ein gewünschtes Ergebnis erzielt wird. Speziell bei Frauenbeschwerden, kann eine Cannabis Tinktur hilfreich eingesetzt werden.

Cannabis in Alkohol einlegen und verschenken

Wir haben diese Cannabis-Tinktur als Geschenk für einen Freund hergestellt. Dafür haben wir einen leckeren Rum verwendet, und diesen noch mit Vanille Extrakt und weiteren Kräutern verfeinert. Das Geschenk kam sehr gut an und hat seine Wirkung nicht verfehlt. In diesem Fall wird der Cannabis Rum aber nicht wie eine Tinktur zu medizinischen Zwecken eingesetzt, sondern soll der Erhighterung dienen.

Auf unserem Blog findest du weitere Möglichkeiten um dein Cannabis weiterzuverarbeiten.

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Quellen Lizermann Lark- Lajon (2016): Der Cannabis- Anbau, der einfache Weg zum eigenen Homegrow, 7. Auflage, Nachtschatten Verlag . https://www.nachtschatten.ch/products/product_0555.html