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Cannabis

Crowd Growing- investieren in Cannabis

Crowd Growing- eine neue Art der Investition. Hier sieht man Cannabispflanzen in einer Plantage.

Inhaltsverzeichnis

Mila Grün

Mila Grün Chefredakteurin der Cannabibliothek

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Das Geschäft mit dem wachsenden Cannabismarkt boomt. Die einst bei vielen so gefürchtete, illegale Pflanze erlebt nahezu weltweit ein riesiges Comeback. Neben ihrem enormen gesundheitlichen Nutzen bietet sie auch viele verschiedene und breit gefächerte Einsatzmöglichkeiten. Dieser Aspekt macht die Cannabispflanze zu einem sehr beliebten Rohstoff. Um die hohen Nachfragen abdecken zu können, muss viel Cannabis angebaut werden. Aus diesem Grund entstand ein neues Geschäftsmodell, mit einer neuen Bezeichnung-Crowd Growing.

Was bedeutet der Begriff Crowd Growing

Crowd Growing ist ein Geschäftsmodell, welches durch die hohe Nachfrage nach Cannabis entstand. „Crowd“ ist der englische Begriff für „Menge (an Personen)“ und „growing“ heißt übersetzt „wachsen“ und bezieht sich auf den Cannabisanbau. Crowd Growing bedeutet also übersetzt, dass eine Menge an Personen Cannabis anbaut. Aber natürlich treffen sich hier nicht viele Menschen und jeder setzt Samen, gießt und düngt. Die Menschen, die sich an diesem Geschäftsmodell beteiligen sind Investoren, und das Konzept des crowd growings ist im Prinzip eine Wertanlage.

Was ist Crowd Growing?

Cannabisblatt
Cannabisblatt

Wenn man Cannabis professionell und im großen Stil anbauen möchte, benötigt man ein hohes Startkapital, um die Anfangsinvestitionen tätigen zu können. Beim Indoor grow benötigt man Hallen, in denen das Cannabis angebaut wird. Diese müssen mit einer Be- und Entlüftungsanlage, dem richtigen Licht, Heizanlagen, technische Geräte und vielem mehr ausgestattet werden. Einen sehr interessanten Beitrag über den professionellen Indoor- Cannabisanbau in Deutschland findest du hier. Aber auch im Outdoor Bereich, sind viele Investitionen notwendig.

Wenn die Anfangsinvestitionen getätigt sind, geht es weiter mit den laufenden Kosten, die es abzudecken gilt. Denn ein Cannabisanbau im großen Stil, kostet viel Geld, Materialien, Strom, Mitarbeiter usw. Und das Geld, kommt in diesem Fall nicht (nur) von der Bank, sondern von den Investoren.

Du kannst also als Privatperson mit einem bestimmten Betrag in ein Unternehmen investieren, das professionell legales Cannabis anbaut und es dann entweder selbst weiter verarbeitet, oder es wiederum an Firmen weiter verkauft, die daraus Medikamente, Kosmetik oder andere Produkte herstellen. Du, als Investor, generierst passives Einkommen, indem du die geernteten Blüten deiner Pflanzen an das Unternehmen verkaufst. Crowd Growing ordnet sich dem Crowdfunding unter und nutzt die Schwarmfinanzierung für die notwendigen Investitionen für den Anbau von legalem Cannabis.

Einfach gesagt…..

Du kaufst  also Cannabispflanzen bzw. Stellplätze und ein professionelles Grower – Team kümmert sich um „deine“ Pflanzen, und das den kompletten Lebenszyklus lang, bis hin zur Ernte. Die gewonnenen Blüten werden dann weiter verkauft und den Gewinn aus dem Verkauf erhältst du als Investor. Das bedeutet, du legst dein Geld an, indem du die Stellplätze kaufst und vermehrst es, indem du mit jeder Ernte die Cannabisblüten an das Unternehmen verkaufst. Der Verkauf der Blüten funktioniert meistens mit einem Mausklick. In der Regel wird alle 3-4 Monate zwischen 40 und 50 Gramm pro Pflanze geerntet. Wie viel man für die Ernte bekommt, hängt vom Unternehmen ab und ob es CBD- oder THC – haltige Blüten sind.

E-Growing

Das ganze System ist elektronisch gestützt und wird deswegen auch oft als E-growing bezeichnet. Bei vielen Unternehmen kann man über eine Webcam die Pflanzen jederzeit beobachten und den Wachstumsstatus der Pflanzen einsehen. Über eine einfache Bedienungsplattform im Frontend der Webseite, kann man als Investor sehen, wie viel Pflanzen man besitzt, wann mit der Ernte zu rechnen ist, wie viel geerntet wurde und du kannst eben mit einem klick deine Ernte verkaufen und dabei zusehen, wie sich dein passives Einkommen vermehrt.

Weitere Investitionsmöglichkeiten

Einige Unternehmen bieten an, dass man mit dem Anwerben von Crowd Growern zusätzlich sein passives Einkommen vermehrt. Mit jedem registriertem Grower erhältst du dann eine Provision.

Gibt es ein Risiko beim Crowd Growing?

Wie bei jeder Investitionsmöglichkeit gibt es auch beim Crowd Growing Risiken:

  • Das Unternehmen meldet Insolvenz an. Wenn das so weit ist, kann man (je nach Höhe der Investition) mit einem Totalverlust rechnen.
  • Es gibt Probleme bei der Ernte. Es kann zu Ernteausfällen durch Schädlinge, schlechte Wetterverhältnisse oder weitere Risiken kommen. Schließlich ist die Pflanze ein Naturprodukt und der Anbau gleicht (zumindest Outdoor) einem landwirtschaftlichen Betrieb, der mit Vorkommnissen wie Unwetter zu kämpfen hat.
  • Preisentwicklung- das angebaute Cannabis kann gar nicht, oder nur zu einem geringen Preis verkauft werden, da es ein Überangebot gibt. Der*die Investor*in erhält somit nicht den kalkulierten Betrag.
  • Es ist ein Schneeballsystem. Wenn man in ein Unternehmen investiert, dass das illegale Schneeballsystem betreibt, ist das Geld über kurz oder lang verloren, denn das System kollabiert irgendwann. Bis jetzt haben die Crowd Growing Unternehmen den Ruf, dass sie als Schneeballsystem funktionieren. Man muss wirklich sehr aufmerksam und wachsam sein.
  • Steuerliche Schwierigkeiten. Je nachdem, wie viel Geld du durch das passive Einkommen generierst, solltest du mit einem Steuerberater Rücksprache halten. Nicht, dass du am Ende des Jahres einiges an Steuern zurückzahlen musst.
  • THC wird in dem Anbauland nicht legalisiert. Was hat es mit diesem Punkt auf sich?

THC wird nicht legalisiert

Dieses Risiko ist eines der schwerwiegendsten, zumindest für das Unternehmen. Derzeit ist in vielen Ländern lediglich der Anbau von CBD-haltigen Cannabispflanzen legal. Die Unternehmen rechnen aber langfristig mit einer Legalisierung von THC-haltigen Sorten. Der Grund liegt ganz klar auf der Hand: Die THC haltigen Blüten lassen sich für mehr Geld verkaufen als die CBD- haltigen. Das würde auch mehr Geld für den*die Investor*in bedeuten. Daher ist es wichtig, bei der Wahl des Unternehmens auf das Anbauland zu achten.

Es gibt auch derzeit schon Crowd Growing Unternehmen, die THC- haltige Pflanzen anbauen. Für diese fällt dieses Risiko natürlich weg.

Eine große Halle mit vielen Cannabispflanzen ist zu sehen.
Der Anbau von Cannabis ist sehr kostenintensiv. Foto: richard t Unsplash

 

Update: Die Firma Juicy fields ist ein Scam! Seit dem 11.07.2022 können sich die Mitglieder nicht mehr einloggen und es können keine neuen Pflanzen mehr gekauft werden. Es gibt derzeit sehr viele Meldungen von Mitarbeitern, dass keine Löhne mehr ausgezahlt wurden usw. Im Moment ist nicht genau klar, was passiert und wie es sich weiterentwickelt. Doch das Geld der Investoren ist wahrscheinlich weg.

Die verschiedenen Crowd Growing Unternehmen

Auf dem Markt gibt es derzeit einige Crowd Growing Unternehmen: I-Plant Global, Cannergrow, MyFirstPlant, Salvatara Growd und noch ein paar mehr. Ich habe mich mit ein paar der Unternehmen auseinandergesetzt, denn ich wollte versuchen, in das Cannabis-Geschäft zu investieren und mein Geld damit vermehren.

Schnell habe ich bemerkt, dass das Grundsystem zwar das Gleiche ist, doch dass die Unternehmen unterschiedlich arbeiten. Eine Pflanze kostet, je nach Unternehmen zwischen 40 und 900 €. Das ist ein enormer Preisunterschied. Auch die Standorte des Anbaus reichen von Österreich/Schweiz über Griechenland bis nach Südamerika. Es gibt die unterschiedlichsten Erfahrungsberichte online zu lesen. Viele der Unternehmen werden online richtig durch den Dreck gezogen, was mich auch sehr verunsichert hat.

Letztendlich haben einige Privatpersonen viel Geld an bereits gescheiterten Crowd Growing Unternehmen verloren. Daher sollte man sich wirklich gut überlegen, ob und wie viel Geld man investiert.

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Quellen Crowdgrower